Publiziert am 09/04/2025

Patricia, eine physikalische Ozeanografin, arbeitet seit 2023 bei Lhyfe. Können Sie uns etwas über Ihre derzeitige Rolle erzählen?
Ich arbeite bei Lhyfe als Beraterin für Oxygenierung. Mein Schwerpunkt liegt auf den Umweltauswirkungen und potenziellen Umweltleistungen der Wasserstofferzeugung, insbesondere auf See. Meine Arbeit befasst sich mit der Nutzung des Sauerstoff-Nebenprodukts der Wasserelektrolyse, um die regionale Deoxygenierung der Küstenmeere zu mildern und das jeweilige marine Ökosystem zu schützen. Ich interessiere mich auch für die Umweltauswirkungen von Kühlwasser und Sole aus der Elektrolyse auf die Wassersäule und das lokale und regionale Ökosystem.
In welchem Zustand befinden sich die Ozeane im Moment?
Der Ozean spielt eine wichtige Rolle bei der Klimaregulierung, wird aber durch den Klimawandel, die Umweltverschmutzung und die Industrietätigkeit stark beeinträchtigt, wie unter anderem im „Ocean State Report“ der UNESCO für 2024 festgestellt wird. Erwärmung, Versauerung und Sauerstoffmangel führen zum Anstieg des Meeresspiegels, zu extremen Wetterlagen und zum Verlust der biologischen Vielfalt. Einige Regionen werden für Meereslebewesen unbewohnbar und das früher vorherrschende lokale und regionale Ökosystem ist bedroht. Der Ozean muss durch Meeresschutzgebiete und konsequente Wiederherstellungsprogramme geschützt werden, die auch die Umsetzung effizienter Abhilfemaßnahmen vorsehen.
Lhyfe erforscht die Wiederbelebung der Ozeane mit Hilfe des Sauerstoffs, der als Nebenprodukt bei der Elektrolyse entsteht. Können Sie dies und seine möglichen Auswirkungen erläutern?
Bei der Reoxygenierung wird dem Ozean in bestimmten Tiefen, in denen wenig oder gar kein Sauerstoff vorhanden ist, reiner Sauerstoff zugeführt. Der Sauerstoff kann mit Hilfe kleiner reiner Sauerstoffblasen in Bodennähe eingeleitet werden. Diese Methode, die seit den 1980er Jahren in Süßwasserkörpern eingesetzt wird, zielt darauf ab, die Störung der Wassersäule zu minimieren. Durch die Erhöhung des Sauerstoffgehalts könnte diese Technologie dazu beitragen, die Sauerstoffverarmung in der Meeresumwelt zu bekämpfen und die Gesundheit der Ökosysteme zu fördern. Die damit verbundenen wissenschaftlichen, technologischen und sozioökonomischen Fragen müssen jedoch durch unabhängige und fundierte Forschung untersucht werden (siehe Handmann und Wallace 2024).
Handmann und Wallace 2024: Die globale Energiewende bietet neue Optionen für die Abschwächung der Hypoxie an den Küsten: Wissen wir genug? Global Change Biology , Vol. 30, Nr. 3, Wiley Online Library,S. e17228